Cime di rapa sind auch als italienischer Brokkoli, wilder Brokkoli oder Stängelkohl bekannt. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie „Rübensprossen“ oder „Rübenspitzen“. Das Gemüse hat langstielige Blätter und kleine Blütenstände, die optisch an Brokkoliröschen erinnern. Essbar sind sowohl die Blütenstände, wenn sie noch nicht aufgeblüht sind, als auch die Blätter und Stiele. Während Cime di rapa in Italien und allgemein im Mittelmeerraum weit verbreitet ist, finden sie sich in Deutschland seltener.
Der Name „wilder Brokkoli“ ist nicht nur auf das Äußere zurückzuführen: Auch im Geschmack ist er dem herkömmlichen Brokkoli ähnlich. Allerdings hat der Stängelkohl eine bittere Note und eine leichte Schärfe. Wenn du diese Geschmacksnoten abschwächen willst, kannst du das Gemüse blanchieren.
Insbesondere in der apulischen Küche sind Cime di rapa eine beliebte Zutat. Apulien ist eine Region, die sich im Südosten Italiens befindet. Dort ist Stängelkohl zum Beispiel Bestandteil des traditionellen Pastagerichts „Orecchiette alle cime di rapa“. Ein Rezept dafür stellen wir dir weiter unten im Artikel vor.
Wilder Brokkoli in der Küche: So bereitest du ihn zu
Es gibt viele Möglichkeiten, Cime di rapa zuzubereiten.
- Eine einfache Methode ist es, Blütenstände, Stiele und Blätter des Stängelkohls in der Pfanne zuzubereiten. Dabei kannst du das Gemüse dünsten, dämpfen, schmoren oder braten.
- Wilder Brokkoli aus der Pfanne eignet sich gut als Gemüsebeilage zu verschiedenen Gerichten.
- Darüber hinaus kannst du den Stängelkohl als Suppeneinlage verwenden, zum Beispiel für ein Minestrone-Rezept oder ihn Pastagerichten und Aufläufen hinzufügen.
- Auch wenn du Pesto selber machen willst, sind Cime di rapa als Grundlage gut geeignet.
Orecchiette alle cime di rapa: Tipps & Hinweise
Ein klassisches Stängelkohl-Rezept aus Apulien sind „Orecchiette alle cime di rapa“. Bei Orecchiette handelt es sich um eine spezielle Pastasorte, die nach ihrer ohrenähnlichen Form benannt ist. Traditionellerweise enthalten „Orecchiette alle cime di rapa“ neben Gemüse auch Anchovies. Hier stellen wir dir ein veganes Rezept ohne Anchovies vor. Wenn du möchstest, kannst du die kleinen Fische alternativ auch durch eingesalzene Kapern ersetzen.
Wichtig: Verwende beim Kochen möglichst Zutaten in Bio-Qualität – du erkennst sie an einem entsprechenden Zertifikat. Empfehlenswert sind zum Beispiel das Demeter-Siegel und das Bioland-Siegel. Sie kennzeichnen ökologisch nachhaltig hergestellte Produkte, die frei von chemisch-synthetischen Pestiziden sind.
Um lange Transportwege mit hohem CO2-Ausstoß zu vermeiden, lohnt es sich außerdem, regional und saisonal einzukaufen. Bei Cime di rapa ist das meistens leider nicht möglich. Die meisten anderen Zutaten bekommst du in den Sommermonaten aber aus deutschem Anbau. Genaueres zu den Saisonzeiten der einzelnen Sorten erfährst du im Utopia-Saisonkalender.
Apulisches Rezept: Orecchiette alle cime di rapa
Zutaten
Zubereitung
- 1
Wasche die Cime di rapa und lasse sie gut abtropfen. Schneide hohle, holzige oder zu dicke Stängel ab und wirf sie weg.
- 2
Schneide oder zupfe die Blätter, die Knospen und die dünneren Stiele in kleine Stücke.
- 3
Fülle einen großen Topf mit reichlich Wasser und bringe es zum Kochen. Salze das Wasser und gib die Pasta hinein.
- 4
Richte dich nach der Zeitangabe auf der Packung und gib sechs Minuten vor Ende der Kochzeit den Stängelkohl mit zu den Nudeln.
- 5
Während die Nudeln und der Stängelkohl garen, kannst du das restliche Gemüse vorbereiten: Schäle Zwiebel und Knoblauch und hacke sie fein. Wasche die Tomaten und die Peperoncino und schneide sie in kleine Stücke.
- 6
Erhitze das Olivenöl in einer Pfanne. Brate Zwiebel und Knoblauch kurz an und füge dann die Tomaten und die Peperoncini hinzu. Gib ein wenig Nudelwasser in die Pfanne und lass das Gemüse weitere zwei bis drei Minuten köcheln.
- 7
Gieße die Nudeln und den Stängelkohl ab und lasse sie gut abtropfen. Vermenge sie dann mit dem Gemüse samt Sud und schmecke mit Salz und Pfeffer ab.
Wann und wo wächst der Stängelkohl?
Cime di rapa baut man in Italien in aufeinanderfolgenden Sätzen von jeweils zwei bis drei Monaten Abstand an. So lassen sie sich fast das ganze Jahr über ernten. Nur im Hochsommer kann es zeitweise schwierig sein, den Stängelkohl auf italienischen Märkten zu finden. In Deutschland gibt es Cime di rapa zwischen Oktober und April zu kaufen. Meist handelt es sich um importierte Ware aus Italien.
Weil Cime di rapa in der deutschen Küche nicht sehr verbreitet sind, kann es schwierig sein, den „wilden Brokkoli“ hierzulande zu finden. Am besten versuchst du dein Glück auf größeren Wochenmärkten oder im italienischen Feinkostladen. Manchmal bieten auch türkische Spezialitätengeschäfte Cime di rapa unter der Bezeichnung „Rappa“ oder „Rapa“ an.
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Cime di rapa selbst anpflanzen
Wenn du bei der Suche nach Stängelkohl keinen Erfolg hast, ist es eine Überlegung wert, ihn selbst anzupflanzen. So bist du nicht auf Importware angewiesen und vermeidest lange Transportwege.
- Zeitpunkt: Zwischen Juni und Oktober kannst du das Saatgut im Freiland aussäen. Im Winter lassen sich Cime di rapa auch im Gewächshaus heranziehen.
- Standort: Die Pflanzen benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An den Boden stellen sie keine großen Ansprüche.
- Aussaat: Bringe die Samen in Reihen mit einem Abstand von 40 Zentimetern zueinander aus. Die Samen selbst solltest du in Abständen von 20 bis 30 Zentimetern einsetzen und ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde drücken. Nachdem sie gekeimt haben, vereinzelst du die Pflänzchen am besten auf einen Abstand von jeweils vier bis sechs Zentimetern.
- Pflege: Cime di rapa sind pflegeleicht – es reicht, sie regelmäßig zu gießen, insbesondere während trockener Phasen. Außerdem kannst du gelegentlich den Boden hacken, um ihn zu lockern.
- Ernte: Erntereif ist der Stängelkohl schon fünf bis sieben Wochen nach der Aussaat.
Auch an (Bio-)Saatgut für Cime di rapa heranzukommen, ist in Deutschland allerdings nicht ganz einfach. Am besten versuchst du es im gut sortierten Gartenfachgeschäft oder im Online-Handel.
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