hagebuttensuppe
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Schwedische Hagebuttensuppe: So kannst du sie zubereiten

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Die Hagebuttensuppe ist ein traditionelles schwedisches Gericht, sehr gesund und ein tolles Herbstessen. In Deutschland ist sie bisher weitestgehend unbekannt.

Bevor Schweden Zugang zu Südfrüchten hatte, war die Hagebutte eine sehr wichtige Wildfrucht, um die Menschen mit wertvollem Vitamin C zu versorgen. Auch heute noch hat die rote Beere der Rosengewächse nicht an Bedeutung verloren. Hagebuttensuppe heißt auf schwedisch „Nyponsoppa“ und ist ein  typisches Gericht in Schweden. Dort kann man das getrocknete Hagebuttenpulver überall kaufen – zur schnellen Zubereitung der Suppe.

Du kannst Hagebuttensuppe warm oder kalt genießen. Häufig wird sie als Nachtisch serviert, mit Mandelkeksen, geröstetem Weißbrot, Sahne oder Vanilleeis. Die Suppe soll sich auch als Kaffeeersatz zum Frühstück eignen.

Hagebutten sammeln und vorbereiten

Ein voller Strauch Hagebutten: Ernte sie für Hagebuttensuppe.
Ein voller Strauch Hagebutten: Ernte sie für Hagebuttensuppe. - CC0 / Pixabay / Hans

Die Hagebuttenernte ist für Neulinge nicht unbedingt eine einfache Sache. Deshalb haben wir hier ein paar wichtige Tipps für das Finden und Ernten der Sammelnussfrüchte:

  • Hagebutten wachsen vor allem in Hecken und an Feldrändern. Oft findest du sie außerdem an Wanderwegen. Hilfreich kann bei der Suche auch die Plattform „Mundraub.de“ sein.
  • Die Dornen können bei der Ernte pieksen und kratzen. Bereite dich am besten mit Rosenhandschuhen vor. Das gestaltet das Sammeln der Hagebutten gleich viel angenehmer.
  • Achtung Verwechslungsgefahr! Als gesund gelten nur die Hagebutten folgender Sorten: Apfelrose, Kartoffelrose und Hundsrose. Die Früchte der Heckenrose sind besonders denen der Hundsrose ähnlich, haben aber eher eine Orange Farbe. Sie bildet im Gegensatz zur Hundsrose kaum Dornen aus. Giftig ist sie nicht, allerdings soll sie weniger Nährstoffe haben.
  • Der Zeitpunkt für die Ernte ist zwischen Ende September und Ende Oktober. Aber auch bis in den November hinein kannst du geeignete Früchte finden.
  • Für die Verarbeitung eignen sich am besten harte Früchte. Die Samen kannst du so besser entfernen. Die Hagebutten sollten eine tiefrote Farbe angenommen haben.
  • An trockenen und sonnigen Tagen ist die beste Zeit für die Hagebuttenernte. Dann ist wesentlich mehr Vitamin C in den Früchten zu finden, als an regnerischen Tagen.
  • In der freien Natur ist das Sammeln wilder Pflanzen für den Hausgebrauch kein Problem. Auf umzäuntem Privatgelände solltest du ohne vorherige Absprache mit den Besitzer:innen jedoch nicht sammeln.

Schwedische Hagebuttensuppe: Das klassische Rezept

Hagebuttensuppe ist ein klassisch schwedisches Gericht.
Hagebuttensuppe ist ein klassisch schwedisches Gericht. - CC0 / Pixabay / JackRPierce

Zutaten

fürPortion(en)
500 g
frische Hagebutten
1 l
Wasser
1 EL
Kartoffelstärke
50 g
(brauner) Zucker
1 Prise(n)
Salz

Zubereitung

Zubereitung
ca. 60 Minuten
  • 1

    Zunächst bereitest du die Hagebutten vor: Wasche sie und lasse sie trocknen. Dann entfernst du den dunklen Kelchzipfel und halbierst die Beeren.

  • 2

    Nun musst du vorsichtig die Kerne mit einem Messer herausschaben. Achte dabei darauf, dass du die feinen Härchen auf den Kernen mit entfernst. Sie können unter Umständen Hautreaktionen wie Juckreiz hervorrufen. Wenn du sichergehen möchtest, kannst du hierbei Küchenhandschuhe tragen. Hast du keine Handschuhe, kannst du die Früchte in einem Wasserbad halbieren und entkernen. So vermeidest du einen möglichen unangenehmen Juckreiz. Wasche die entkernten Hagebuttenhälften dann noch einmal gründlich.

  • 3

    Koche die fertig vorbereiteten Hagebutten zusammen mit einem Liter Wasser und einer Prise Salz für 30 Minuten. Rühre in regelmäßigen Abständen um.

  • 4

    Gieße das Fruchtwasser durch ein großes Sieb. Die Hagebutten sind nun so weich gekocht, dass du sie ganz leicht durch das Sieb streichen kannst – am besten mit einem Löffel.
    Im Sieb bleiben Teile der Schale und eventuell übersehene Kerne und Härchen zurück. Diese kannst du entsorgen.

  • 5

    Koche auf leichter Flamme das Fruchtwasser und das Mus, bis es eine cremige Einheit bildet. Wenn sehr viel Wasser verdunstet ist, kannst du die Hagebuttensuppe wieder mit Wasser bis auf einen Liter auffüllen. Rühre nun den Zucker unter.

  • 6

    Schöpfe eine kleine Tasse Flüssigkeit ab und verrühre sie mit der Kartoffelstärke zu einer glatten Masse. Füge diese nun unter ständigem Rühren zur Suppe hinzu. So bindest du die Hagebuttensuppe, ohne dass Klümpchen entstehen. Koche die Hagebuttensuppe für ein paar Minuten kräftig auf, damit der staubige Geschmack der Stärke verschwindet.

  • 7

    Fülle die fertige Hagebuttensuppe in Tassen oder Schüsseln. Als Beilage kannst du beispielsweise geröstetes Brot oder selbstgemachte Croutons aus altem Brot servieren.

Variationen und Tipps für nachhaltige Hagebuttensuppe

Wir stellen dir hier das traditionelle Gericht für Hagebuttensuppe vor, ohne spezielle Extrazutaten. Für den volleren Geschmack kannst du etwas Sahne, vegane Sahne, Milch oder Pflanzenmilch hinzufügen. Ergänze weitere Zutaten nach Belieben, zum Beispiel: Nelken, Zimt, Cayennepfeffer, Vanille, Weißwein oder Rosinen.

So bereitest du die Hagebuttensuppe nachhaltig zu:

  • Achte vor allem bei Gewürzen und Zucker darauf, dass sie aus fairem Anbau stammen. Das erkennst du beispielsweise am Fairtrade-Siegel. So unterstützt du gerechte Löhne und Arbeitszeiten für die Arbeiter:innen.
  • Wir empfehlen außerdem, Lebensmittel in Bio-Qualität zu verwenden. Siegel wie Bioland, Naturland oder Demeter weisen Produkte aus, die aus umweltfreundlichem Anbau stammen. Unter anderem kannst du dann sicher sein, dass sie frei von chemisch-synthetischen Pestiziden sind. Wenn du saisonal und regional einkaufst, kannst du außerdem CO2-Emissionen einsparen. Das alles wirkt sich positiv auf deinen ökologischen Fußabdruck aus.
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Rezept zuletzt aktualisiert am 22.10.2021
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Autor
Jasmin Artelt
Jasmin Artelt
Jasmin Artelt (geboren 1998) engagierte sich 2 Jahre lang als Teamerin für das freiwillige ökologische Jahr (FÖJ) in Brandenburg. In der selben Zeit war sie viel für Foodsharing aktiv und rettete Lebensmittel vor sinnloser Entsorgung. Sie beginnt bald die Ausbildung zur biologisch-dynamischen (Demeter-) Gemüsegärtnerin. Ihre Herzensthemen sind unter anderem nachhaltige Ernährung, Gesundheit und eine zukunftsfähige Landwirtschaft.
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