Die Tarte Tatin soll im 19. Jahrhundert durch einen Unfall entstanden sein. Zwei Schwestern, Caroline und Stéphanie Tatin, unterhielten zu der Zeit ein Hotel mit Restaurant. Eines Abends buk die Jüngere einen Apfelkuchen und vergaß den Boden. Als sie das merkte, knetete sie schnell einen Teig und legte ihn auf die Äpfel.
Ob die Geschichte wahr ist oder nicht – der umgekehrte Apfelkuchen ist heute noch als Tarte Tatin oder Tarte des Demoiselles Tatin bekannt. Und ein außerordentlich beliebtes Dessert.
In der Originalversion garen die Äpfel zusammen mit Butter und Zucker langsam im Ofen und anschließend noch mal auf dem Herd, bis die Äpfel sehr weich und karamellisiert sind. Du kannst das Rezept jedoch beschleunigen, indem du die Füllung nur auf dem Herd zubereitest.
Wenn du eine ofenfeste Pfanne besitzt, kannst du die Füllung in der Pfanne zubereiten, anschließend den Teig auflegen und die Pfanne in den Ofen schieben. Alternativ kannst du die Füllung in einer beliebigen Pfanne vorbereiten und anschließend in eine gefettete Tarteform von etwa 26 Zentimetern Durchmesser umfüllen.
Tipp: Gestürzte Tartes wie die Tarte Tatin schmecken nicht nur mit Äpfeln, sondern beispielsweise auch mit Birnen oder Quitten.
Tarte Tatin: Das Rezept
Zutaten
Zubereitung
- 1
Mische Mehl, Salz und Zucker in einer Rührschüssel.
- 2
Gib die kalte Butter in Flöckchen hinzu und knete sie mit den Fingerspitzen ein, sodass Streusel entstehen.
- 3
Füge das Eigelb und das Wasser hinzu und verknete die Zutaten schnell zu einem homogenen Teig.
- 4
Decke die Schüssel ab und stelle den Teig für mindestens 30 Minuten kalt.
- 5
Wasche währenddessen die Äpfel oder schäle sie, entferne ihre Kerngehäuse und schneide sie in Spalten. Mische sie in einer Schüssel mit dem Zitronensaft.
- 6
Erhitze Zucker und Butter in einer (ofenfesten) Pfanne, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- 7
Gib die Äpfel in die Pfanne und gare sie bei mittlerer Hitze für etwa 20 Minuten, bis sie weich und karamellisiert sind. Rühre hin und wieder um – jedoch nicht in den letzten Minuten, damit sich Karamell bilden kann.
- 8
Falls deine Pfanne nicht ofenfest ist, fette eine Tarteform mit Butter ein.
- 9
Rolle den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche auf den Durchmesser deiner Pfanne oder Form aus.
- 10
Fülle die Äpfel bei Bedarf in die Tarteform um und bedecke sie mit dem Teig. Drücke diesen rund um die Früchte leicht an und stich ihn mehrmals mit einer Gabel ein.
- 11
Backe die Tarte Tatin für etwa 35 Minuten bei 200 Grad Ober-/Unterhitze oder 180 Grad Umluft, bis der Teig knusprig und gebräunt ist.
- 12
Lass die Tarte für einige Minuten abkühlen, da sie sich anschließend leichter stürzen lässt. Du solltest jedoch nicht zu lange warten, damit das Karamell nicht zu fest wird und in der Form festklebt.
- 13
Löse den Teig mit einem Messer von der Form, falls er dort festhängt. Stürze anschließend die Tarte Tatin vorsichtig auf eine Kuchenplatte oder einen großen Teller und serviere sie warm.
Tipp: Dazu passt Vanilleeis.
Tarte Tatin: Zutaten-Tipps
Im Original enthält die Tarte Tatin Butter, diese kannst du jedoch einfach durch vegane Butter ersetzen. Das Eigelb im Teig ist optional, du kannst es also auch weglassen.
Insbesondere wenn du dich für die Variante mit tierischen Produkten entscheidest, solltest du auf Bio-Qualität achten. Die Anbauverbände Demeter, Naturland und Bioland stellen die höchsten Anforderungen an eine artgerechtere Tierhaltung.
Am besten kannst du die Tarte Tatin im Herbst aus frischen regionalen Äpfeln zubereiten. Prinzipiell kannst du dafür deine liebste Apfelsorte verwenden. Am besten eignen sich aber süßsäuerliche Äpfel, da die Fruchtsäure die Süße des Karamells etwas abmildert. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über verschiedene Apfelsorten und wofür du sie verwenden kannst: Apfelsorten: alte & neue Äpfel, wie sie schmecken / wofür sie taugen.
Auch im Winter kannst du Tarte Tatin noch gut zubereiten. Je länger Äpfel im Winter gekühlt lagern, desto größer wird jedoch ihr CO2-Fußabdruck. Im Extremfall kann er im Frühling irgendwann höher werden als der eines frisch geernteten Apfels aus Neuseeland. In dieser Jahreszeit solltest du also besser auf saisonale Früchte wie Rhabarber oder Erdbeeren zurückgreifen.
Tipp: Mit dem Utopia-Saisonkalender behältst du einen Überblick darüber, wann du welche Obst- und Gemüsesorten aus der Region bekommst.
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