Gelierzucker selber machen statt kaufen: Einfache Anleitung
Um zu wissen, wie du Gelierzucker selbst herstellen kannst, solltest du zuerst verstehen: Was ist Gelierzucker eigentlich und was ist der Unterschied zu normalem Zucker?
Gelierzucker besteht aus normalem Zucker und einem Geliermittel. Zu den Geliermitteln gehören beispielsweise Carrageen, Gellan, Natriumalginat und Agar Agar. In gekauftem Gelierzucker wird jedoch meist Pektin verwendet, das natürlicherweise in Obst vorkommt. Zusätzlich enthält Gelierzucker laut der Verbraucherzentrale ein bisschen pflanzliches Öl – das verhindert, dass sich beim Einkochen zu viel Schaum bildet.
Um Gelierzucker selber zu machen, brauchst du also normalen Zucker und ein Geliermittel. Entweder kannst du Pektinpulver kaufen und zusammen mit der Zitronensäure, den Früchten und dem Zucker einkochen. Wie das geht, liest du in unserem Grundrezept für Marmelade.
Wir zeigen dir in diesem Rezept aber, wie du Geliermittel aus Apfelresten selbst herstellen kannst. So vermeidest du Lebensmittelverschwendung und musst nicht extra ein abgepacktes Produkt kaufen. Den Zucker kannst du dann direkt beim Einkochen der Marmelade oder Konfitüre mit dazugeben.
Tipp: Einige Apfelsorten enthalten mehr Pektin als andere. Am besten geeignet, um Gelierzucker aus Äpfeln selber zu machen, sind saure Kochäpfel, Holzäpfel oder unreife Äpfel generell.
Gelierzucker selber machen: Rezept aus Apfelresten
Zutaten
Zubereitung
- 1
Gib alle Apfelreste und das Wasser in einen großen Kochtopf und setze den Deckel darauf.
- 2
Koche die Apfelschalen und -gehäuse für etwa 45 Minuten.
- 3
Püriere die Masse und gib den entstandenen Brei in ein Sieb oder ein sauberes Tuch über einem großen Gefäß. Wichtig: Drücke und wringe dabei nicht. Lasse den Brei einfach über 8 bis 24 Stunden, je nach Masse, von alleine abtropfen.
- 4
Koche die abgesiebte Flüssigkeit bei großer Hitze ein, bis sie dicker wird.
- 5
Mache eine Gelierprobe. Ist diese nicht zufriedenstellend, koche die Flüssigkeit noch etwas weiter.
- 6
Bei einem Kilo Apfelresten sollten sich etwa 150 Milliliter Apfelpektin ergeben. Die Apfelsorte hat darauf, wie oben beschrieben, sehr großen Einfluss.
- 7
Fülle die Flüssigkeit in sterilisierte Gläser ab und verschließe sie.
Mehr Tipps für die Zutaten
Dir fehlen die nötigen Apfelgehäuse und -schalen? Hier haben wir ein paar Rezepte für dich, bei denen welche übrig bleiben:
- Möhren-Apfel-Salat: Kalorienarmes und gesundes Rezept
- Apfel-Pfannkuchen-Rezept: Schnell und einfach selber machen
- Kürbissalat mit Apfel und Walnüssen: Einfaches Rezept
Übrigens: Der selbstgemachte Gelierzucker funktioniert auch mit Zitronen- oder Orangenschalen. Diese enthalten tendenziell noch mehr Pektin und du kannst das Geliermittel sparsamer einsetzen. Statt Apfelresten ist es übrigens ebenso möglich, das Fruchtfleisch von Äpfeln zu nutzen, um Gelierzucker selber zu machen.
Wie immer ist es bei Obst und Gemüse wichtig (besonders, wenn du auch die Schalen verwendest), auf Bio-Qualität zu achten. Denn Produkte, die ein Bio-Siegel tragen, durften in ihrem Anbau nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt werden. Die Vorgaben der Anbauverbände Demeter, Naturland und Bioland sind besonders streng und garantieren einen möglichst umweltfreundlichen Anbau.
Pestizide bringen die industrielle Landwirtschaft immer wieder in die Schlagzeilen. Doch was genau verbirgt sich hinter Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden? … Weiterlesen
Wie lange sind Apfelpektin und (selbstgemachter) Gelierzucker haltbar?
Vielleicht hast du gekauften Gelierzucker zuhause, er ist allerdings schon abgelaufen? Die Verbraucherzentrale erklärt: Gelierzucker ist nicht ewig haltbar und trägt ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Wenn das überschritten wird, sei der Zucker zwar keineswegs gesundheitlich bedenklich – wie es bei ein paar Backzutaten der Fall ist. Mehr dazu findest du hier: Backpulver abgelaufen? So lange sind die wichtigsten Backzutaten wirklich haltbar.
Es könne jedoch sein, dass der Gelierzucker seine Wirkung verliert und die Konfitüre beim Kochen flüssig bleibt. Einer Expertin der Verbraucherzentrale zufolge könnte man den abgelaufenen Gelierzucker jedoch noch gut für Kompott oder selbstgemachten Tortenguss verwenden.
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